300
baud-BBS Tel.Nr.: +49 (0)39424940818 (300/8/N/1) TTY Eine reale Mailbox, die auch fuer Akustikkoppler und langsame Modems geeignet ist. |
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Wer sich mit alten Computern beschäftigt, kommt vielleicht früher oder
später einmal an den Punkt, an dem er (wieder) ausprobieren will, wie sich die
DFÜ (Daten Fern Übertragung) in den 80-ern und 90-ern anfühlte und anhörte. Ich
selbst stand vor dem Problem, als ich meinen alten Akustikkoppler, ein Anderson
Jacobson A211 einmal ausprobieren wollte (auf dem nebenstehenden Bild sieht man ihn). Leider
sind echte Mailboxen, die noch am richtigen Telefonnetz hängen, sehr
rar geworden. Ich fand nach einigem Suchen noch ganze drei Boxen (siehe
unten) mit realem Telefonanschluss.
Schön
- es gab noch Mailboxen - aber leider zeigte sich schnell, das sie für
steinzeitlichen Übertragungsraten von 300 oder 1200 bps eigentlich nicht mehr ausgelegt sind. So kam die Idee, noch einmal ein Bulletin Board System (BBS) mit einer sehr alten Software zu konfigurieren, die mit
einer langsamen Datenverbindung zuverlässig zurecht kommt. Nennen wir sie die "300 baud-BBS". |
Die Einwahl
Das
schöne an Mailboxen ist, dass sie systemübergreifend sind. Ob Ihr nun
einen C64, einen CP/M Rechner, einen 286-er mit MS-DOS, einen Mac oder
einen WIN-PC habt: Wenn auf dem Rechner irgend eine Terminalsoftware
läuft, ist das schon die halbe Miete. Fast jeder historische Computer
verfügt über eine Schnittstelle für einen Akustikkoppler oder ein Modem
(und auch hierbei ist es egal, ob es ein 300 bps oder ein 56kbps Gerät
ist.)
Und nun kann es auch schon losgehen. Das Terminal wird folgendermaßen eingestellt:
Datenübertragung: 300 bps, 8 Datenbits, keine Parität, 1 Stop-Bit
Terminalemulation: TTY
Und
im Terminalbildschirm wird das Modem über die standardisierten AT
Befehle bedient: ATDT 039424940818 sagt dem Modem, das es sich in die
Box einwählen soll.
Wenn Ihr als Antwort 'CONNECT' bekommt, hat alles geklappt, kurz darauf meldet sich die Box.
Gern könnt Ihr dann einmal in der Box eine Nachricht
hinterlassen, mit welcher Technik Ihr Euch eingewählt habt, das könnte eine interessante Liste werden...
Es sei noch erwähnt, dass es sich hier um keine ausgereifte Mailbox handelt und ich
selbst auch kein erfahrener Sysop bin. Die Box soll lediglich ein erster
Anlaufpunkt für Leute sein, die ihre alte Technik einmal ausprobieren wollen.
Ein paar ergänzende Hinweise zur Hard- und Software findet Ihr am Ende der Seite.
Die Software der Mailbox - ein BASIC-Programm von 1982
Die Software der Box heißt
IBBS (für „IBMPC BBS“). Sie stammt aus 1982 und wurde für 300 und 1200 bps Modems in BASIC geschrieben. Schon damals konnte man
mit der Box Nachrichten und Dateien austauschen (Dateiaustausch über das Xmodem Protokoll). Ich habe die
Bedienung der Box etwas angepasst und auch den Dateiaustausch deaktiviert, was
bei 300 bps sicher niemand vermissen wird. Die Box soll
ja nur dazu da sein, sein altes Modem einmal wieder
auszuprobieren. Praktisch ist, das Ihr als Modem
auch neuere Geräte verwenden könnt (also
alles von 300 bps bis 56 kbps),
die Geräte sind in der Regel abwärtskompatibel. |
Eine
300 bps - V.21 Verbindung kann zwar fast jedes Modem herstellen, hat
aber weder Datenkompression noch Fehlerkorrektur.
Es kann immer einmal wieder Zeichensalat geben oder eine Verbindung
kommt nicht gleich beim ersten Anwählen zu Stande. Nehmt es hin, so war
es am
Anfang der DFÜ auch :-). Die Befürchtung, das die IP-Telefonie den
analogen Zugang zu Mailboxen unmöglich machen würde, hat sich dagegen
nicht bewahrheitet.
Moderne Mailboxen mit Telefon-Einwahl
Wer
einmal wieder eine „moderne“ Mailbox z.B. mit ANSI Grafik stilecht anwählen will: hier
ist die inoffizielle Komplett-Liste der Mailboxen, die in Deutschland über das
Telefonnetz noch erreichbar sind (Stand 4/2021)
TECS (+49 4064413888)
Blub-BBS (+49 20938143 (2.400-64.000 bps, ISDN/V.34))
Elektron BBS
(+49 3414410686 oder +49 3414411747 (ISDN/V90))
Nebenbei sei
gesagt, dass es natürlich noch andere aktive Boxen gibt, diese sind aber nur
noch über das Internet erreichbar - Stichwort: SSH Zugang.
Hinweise zur Hard- und Software
Modems und ihr Anschluss an das Telefonnetz in VOIP-Zeiten:
Zum
Verbinden mit einer Mailbox benötigt Ihr ein analoges Modem (kein
DSL-Modem) oder einen Akustikkoppler. Tipp: Wenn man nicht gerade Computer
sammelt, dann hat man am ehesten noch ein etwas älteres Notebook herumliegen,
dort ist oft ein internes Modem eingebaut, erkennbar an der kleinen RJ11
Buchse. (nebenstehendes Bild, links neben LAN-Anschluss) |
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In
der Regel findet man bei einem Modem also eine RJ11 Buchse zum
Anschluss an das Telefonnetz.
Von den 6 Pins sind oft nur zwei belegt, diese stellen den Anschluss
an die Telefonleitung her. Bei den meisten Modems sind das die beiden
mittleren Pins, es gibt aber auch andere Belegungen.
Diese beiden Adern des Modems müssen an einen analogen Telefonanschluss oder an eine
Telefonanlage angeschlossen werden. Wer keinen analogen Anschluss mehr hat, hat
ggf. eine Fritzbox mit zusätzlichem analogem Anschluss (TAE-Stecker).
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Test der Verbindung zwischen Rechner und Modem:
Der
Test der Verbindung zwischen Rechner und Modem erfolgt über die Eingabe
von AT-Befehlen im Terminal. Das Terminal muss vorher auf die
Schnittstelle eingestellt werden, an der das Modem angeschlossen ist.
Reagiert das Modem mit einem "ok" auf die Eingabe eines AT-Befehls (z.B.
einfach AT gefolgt von ENTER), dann ist alles in Ordnung.
Einige Beispiele für Terminalprogramme (danke für die User-Rückmeldungen!):
System |
Terminalprogramm |
Bemerkungen |
CP/M |
MOVE-IT |
Modus: "TALK"- |
DOS |
TELIX |
ALT-P stellt den Port ein, ALT-T die Terminalemulation |
WIN 3.1 bis XP |
Hyperterminal |
nicht mein Lieblingsterminal, aber überall vorhanden... |
ab WIN 7 |
PUTTY |
- |
Commodore C64 u.a. |
Proterm V6.0 (C64), McTerm 1.21 (CBM) |
McTerm ab Basic 4 |
Apple Macintosh |
TERMINAL, ProTerm, Transend |
- |
Robotron |
TLC |
Modus: "TALK", getestet mit Akustikkoppler |
AMIGA |
NComm |
- |
Test der Verbindung zwischen Modem und Telefonnetz: Nachdem
man das Modem erfolgreich an die Telefonanlage oder die Fritzbox
angeschlossen (und ggf. den betreffenden Anschluss in der Anlage
konfiguriert) hat, kann man
im Terminalprogramm nun auch die Leitung testen: Nach der Eingabe des
AT-Befehls: ATH1 und ENTER verbindet sich das Modem mit der
Telefonleitung. Wenn Ihr jetzt ein Freizeichen hört, hat das Modem eine
Verbindung zum Telefonnetz. Bei einer direkten "Amtsleitung" ist das ein
Dauerton, bei einer Nebenstelle ein unterbrochener Ton. Der Befehl: ATDT
03949940818 <ENTER> wählt die Mailbox an Im
Terminalprogramm erscheint nach erfolgreicher Verbindung die Meldung
CONNECT. Kurz darauf erhaltet Ihr die ersten Meldungen der Mailbox auf
dem Monitor.
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Sonderfall
Nebenstelle:
Wird das
Modem an einer Nebenstelle betrieben (also eine, bei der erst mit 0 ein Ruf
nach außen möglich ist), dann kann es sein, dass die Fehlermeldung „NO
DIALTONE“ kommt. Dann sollte das Modem über die Befehlszeile des Terminals folgendermaßen eingestellt werden:
ATX3
<ENTER> (das Modem weis jetzt, das es mit der Wahl nicht auf das Freizeichen warten soll)
Danach kann
eingewählt werden: ATDT 0,,03949940818 <ENTER>
Die
erste 0 ist dabei die Anforderung der Amtsleitung, jedes Komma steht
für eine kurze Pause und danach kommt die eigentliche Telefonnummer.
Aktualisierung 11/2024: Verbindungserfahrungen...
Ein herzliches Dankeschön an alle, die die Box in den letzten Jahren genutzt haben und eine Nachricht mit Grüßen und mit ihrer verwendeten Technik hinterlassen haben!
Hier kommt eine kleine Liste, in der man sehen kann, mit welcher vielfältigen Technik Ihr Euch bisher eingewählt habt - da kann ich nur sagen: vielen Dank und gerne weiter so :-) !
PET 4032 und MC-Term - RALF (RAME)
Epson CX-21 Akustikkoppler an einem Atari S. - BERN (BIO)
Kaypro II und Dataphon Akustikkoppler odell 2400b - JAN (JAN1980)
Nixdorf PC01 mit A211-G3 Akustikkoppler an der FritzBox -
BENEDIKT (BEPA)
Commodore 8032, Dataphon Akustikkupplert und Programm McTerm V1.21. (Leider laueft McTerm nur sauber mit Basic 4 bzw. der 4000/8000 Serie) - JAN (JAN1980)
MacBookPro und Elsa Microlink ueber USB/V - THOMAS (TOM68)
IBM 5160 XT mit der Software DGTERM und Akustikkoppler TRS-80 AC-3 300 Baud - JAN (JAN1980)
Colani 386 mit internem 9600 er Modem - ERNST (EFB)
Akustikkoppler Dataphon S21 d - MICHAEL (BUBU)
Zyxel U-90E mit Cisco SPA 112, callcentric.com, Moderner Dell Laptop mit Seriell/USB Adapter - DANIEL (CARIBDANIEL)
Radio Shack TRS-80 Acoustic Modem mit VOIP und Windows 10 - DANIEL (CARIBDAN)
Radio Shack TRS-80 Acoustic Modem 264-1174-A, USB zu Serial Interface, Lenovo X25 und Win 10, AT&T 993 Telefon, VOIP mit localphone.com - DANIEL (CARIBDAN)
APPLE IIC mit DATATRONICS DISCOVERY 2400C - MULUNGUS (MAX)
Apple SE/30 - INGO (INGO)
Commodore 710 und Dataphon 2400 - JAN (JAN1980)
LEBOOK und PCMCIA Modem v32bis - WPW (WPW)
KC85/5 TERMINAL.KCC UND MODEM DISCOVERY 9632AX - WPW (WPW)
Amiga 1170 mit US Robotics Sporster Voice-Modem - MARCO (DO7OO)
Mac mit U.S. Robotics 56k Message Modem - BERND (DUNKELMANN)
IBM PC300PL, externes 56k US Robotics Modem - ALEXANDER (DRAGONHEART)
J80 SBC - COM (MS)
Selbstbau - Z80 - FRANK (COMMANDER)
Orange PI Zero, 38.00 Kbit Modem - OLAV (OLAV)
386er Highscreen mit Elsa Microlink 33.6TQV - FELIX (FELIX)
C64 mit Proterm V6.0 und TRON DF56.0 - MALTE (TUB64)
C64 mit Courier 28800 Modem - MIRKO (CHAGIZZZ)
Atari 800xl, Atari850 und ELSA Modem - MIRKO (CHAGIZZZ)
Apple IIe (1983), Anderson&Jacobson Coupler, Terminalprogramm: ProTERM - APPLE IIE (APPLE IIE)
APPLE II+ 1979 - TRANSEND 1981 und ANDERSON/JACOBSON Coupler - APPLE II+ (APPLE II+)
VoIP, Radio Shack TRS-80 Acoustic Modem, Telefon: PHILIPS HFC22 Fax-Telefon - DANIEL (CARIBDANIEL)