PC AT 286
Ein "IBM-kompatibler" Computer von 1987, für seine Zeit sehr gut bestückt
mit 2 MB RAM, Hercules Monochrom Grafikkarte, 40 MB Festplatte, 2x seriell,
1x parallel, ein Joystick Port. Betriebssystem: MS DOS 3.3. Dazu gehört noch eine GENIUS 3-Tasten Maus, wie sie damals genutzt wurde.
Der Prozessor ist ein HARRIS CS80C286 und er taktet, man zeigt es stolz, mit 16 MHz. Mit dem Intel AT 286 und seinen Nachbauten begann die Zeit der multitaskingfähigen IBM kompatiblen PC´s. Eines der ersten Programme, die diese Fähigkeit nutzen konnten, war WINDOWS 2.03. Der Siegeszug als echtes Betriebssystem begann für Windows allerdings erst viel später. Zu Zeiten von Windows 2 gab es zu wenige multitaskingfähige Windows-Programme, und nur als Benutzeroberfläche hatte das Programm eigentlich keine Vorteile gegenüber anderen. Im Gegenteil, bis Anfang der 90-er Jahre organisierte man sich auf dem PC lieber mit dem schnellen und praktischen Norton-Commander als mit Windows. |
|
Der Rechner hat noch eine Besonderheit: entgegen dem späteren Trend, generell eine Hauptplatine mit Bus-Steckplätzen für die Erweiterungskarten zu bauen, wird hier ein konsequenterer Weg der Bus-Architektur begangen: Alle Komponenten, auch die Prozessorplatine, sind als Steckkarten ausgeführt. Heute findet sich so eine Architektur nur noch in der Industrie. Damals war es wohl manchmal ganz praktisch, um die Komponenten besser in das Gehäuse zu bekommen, ein 286-er Motherboard hatte damals eben noch nicht ITX-Masse... | |
Hier haben wir die gesteckten Platinen
von oben nach unten:
|
|
Beispiel für Anwendungssoftware: Windows 2.03 mit seinen Fenstern im Multitaskingbetrieb. | |
Und was kann man nun noch schönes mit so einer schnellen Wundermaschine machen? Na z.B. mit einen vernünftigen Flugsimulator spielen! Und das war damals wirklich etwas umwerfend "realistisches". Die Zeiten ändern sich :-) ... Wenn man sich den Flugsimulator über eine Mailbox oder andere Quellen geholt hatte, konnte man sich allerdings auch schon mal einen Krankheitserreger mit einfangen, der sich mittlerweile rasch verbreitetet: Einen Computervirus. Im Video sieht man den Yankee doodle Virus in Aktion. Er ist einer der bekanntesten seiner Art aus den späten 80-er und frühen 90-er Jahren. Auf dem Rechner gelangt es durch Starten eines befallenen Programmes in den Arbeitsspeicher und infiziert dann weitere Programme, die danach aufgerufen werden. Es ist leicht zu entfernen, da es aber relativ harmlos ist und auch zur Computerhistorie gehört, habe ich es im Computermuseum zu Demozwecken behalten. | |
Im Computermuseum hat der Rechner noch eine besondere Aufgabe: Über ein externes 87-er Hayes Ultrasmart Modem mit 9600 baud (für damalige Verhältnisse superschnell) ist er an meiner internen Nebenstellentelefonanlage als "DEMO-Mailbox" konfiguriert. Da die modernen Boxen mit 300 baud Akustikkopplern oft nichts mehr anfangen können, benutze ich ihn, um die Funktion eines solchen Urgesteins der DFÜ zu demonstrieren. Das geht dann zum Beispiel mit dem Amstrad PPC 512 und einem Akustikkoppler. |